Wer mich zur Zeit inspiriert

Texte entstehen nicht im luftleeren Raum. Schnell kann man den Eindruck erhalten, Schriftsteller:innen würden sich selbst genügend wie Einsiedlerkrebse vor sich hin laborieren, die kreativen Gedanken sprudelten aus ihnen hervor und am Ende haben sie ein Werk erschaffen, das allein aus ihrem, in einsamer Arbeit aufgebautem, Repertoire stammt.

Doch fragt einmal eine Schriftstellerin nach ihrer Heldin, nach einem Vorbild, nach dem Buch, dem Song oder Film, der sie zuletzt inspiriert hat. Ihr werdet sicher eine umfassende Antwort erhalten. Denn oft ist das Werk des anderen auch eine Inspiraton für jemanden. Und schließlich heißt es auch: Wenn du schreiben möchtest, dann lies vor allem mehr, als du schreibst.
Einer der herzerwärmendsten Momente ist für mich oft jener, wenn kreative Menschen positiv über andere kreative Menschen sprechen. Also möchte ich das hier tun. Vielleicht habt ihr daran genau so eine Freude wie ich.

Wer mich zur Zeit inspiriert und warum

Die Schriftstellerin Thekla Kraußeneck
Thekla ist eine gute Freundin von mir und darüber hinaus eine hervorragende Kollegin. Sie beherrscht das, was ich kollegiale Beratung nenne. Sie baut aktiv Brücken zwischen Autor:innen und Verlagen, sie unterhält sich gerne und konzentriert mit ihren Leser:innen. Sie weiß, was Schreiben im Alltag bedeutet und weiß es als ein Handwerk zu werten.
Wenn wir uns miteinander unterhalten, dann fallen Sätze wie ‚Entweder man schreibt, oder man hört auf zu atmen‘ und das ist gar nicht dramatisch gemeint, sondern lebenspraktisch. Denn Thekla weiß, dass der Wunsch, vom Schreiben leben zu wollen, existenziell ist.
Ich bin sehr dankbar, sie meine Freundin nennen zu dürfen. Sie hat mir schon zig Mal helfen können, bei kleinen und bei großen Fragen. Manchmal beantwortet sie mir sogar Fragen, von denen ich noch gar nichts wusste.
Sie schreibt Romane und Reihen, sie hat einen coolen Blog, ist auf Twitter und ab von alledem immer für mich da. Sie ist eine große Inspiration für mich, sowohl fachlich als auch zwischenmenschlich.

Die Schriftstellerin Ina Steg
Ina schreibt Romane, Kurzgeschichten, Tweets, Interviews und Theaterstücke und ich habe das große Glück, mit ihr befreundet zu sein. Sie ist mein Amadeus zur Sabrina, meine Bibi zum Kartoffelbrei, mein Otto zum Benjamin. Ich kann mit ihr spielen und Gedanken verwirbeln, Neues ausprobieren, mutig sein, aber auch leise und vorsichtig flüstern. Sie ist immer da und immer nah; bei sich und anderen.
Ihre Texte vom Fuchs und der Krähe berühren mich immer wieder aufs Neue, nehmen mich mit in eine andere Welt und die unterscheidet sich gar nicht so sehr von der, in der Ina unterwegs ist, finde ich. Wenn ich mit ihr spreche, dann ist es wie Urlaub von allem haben, was mich ablenkt. Sie leitet meinen Blick und mein Gefühl, sie überrascht mich mit ihren immer wieder aufregenden Ideen und mutigen Entscheidungen.
Und ihre Liebesgeschichten erst!

Anja, Jennifer, Julia, Katharina und Sonja: Die Gang
Es begann im Herbst 2020, Katharina war danach, eine Twitter-Ratsch-Runde (wie eine Mischung aus Rat und Tratsch) ins Leben zu rufen und sie hat es eingerichtet. Einfach so und seitdem läuft es. Einmal in der Woche treffen wir uns online und reden über alles, wonach uns der Sinn steht.
Manchmal lesen wir uns aus aktuellen Projekten vor. Manchmal teilen wir Wünsche und Geheimnisse miteinander. Es tut mir sehr gut, so einen Ort zu haben, an dem ich in dieser herausfordernden Corona-Zeit drauflos reden oder ruhig schweigen und zuhören kann. Denn die Freundinnen haben viel zu erzählen. Kein Wunder, ihre Berufe sind sehr vielfältig und ihre Bücher, Texte, Poesie, Hobbies und Zukunftsvisionen ein riesengroßer Pool an Themen.
Ich muss zugeben: Manchmal habe ich an dem Abend, ganz kurz bevor wir uns treffen, keine Lust, weil ich viel zu erschöpft vom Tag bin. Aber dann sitzte ich doch mit ihnen bis um halb elf zusammen und ich muss mich daran erinnern, auch noch mal schlafen zu müssen.
An dieser Stelle spüre ich, dass ich einen Beitrag über jede von ihnen schreiben könnte. Vielleicht mache ich das irgendwann.

Wer inspiriert euch zur Zeit? Wer motiviert euch dazu, weiterzumachen, Neues zu beginnen, Projekte zu beenden und die Freude am Tun nicht zu verlieren?

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